Frühdrucke=Inkunabeln (lat.) Das Gutenberg-Museum kann eine Vielzahl von wichtigen Werken der Frühdruckzeit in seiner Dauerausstellung zeigen. Bücher, die bis 1500 gedruckt wurden, unterscheiden sich noch in vieler Hinsicht von den Büchern, die wir aus späterer Zeit gewöhnt sind: ihnen fehlen noch die Titelseite, Kapitelüberschriften und Seitenzahlen. Dafür finden sich viele Seiten, die noch mit sehr schönen Buchmalereien ausgeschmückt sind.
Jeder Besucher wird schnell feststellen, daß in diesen ersten Jahrzehnten des Buchdrucks teilweise noch an den traditionellen Formen, die für die Herstellung von Handschriften üblich waren, festgehalten wurde. Erst die Konkurrenz unter den Druckern, die darauf angewiesen waren, ihre Auflagen zu verkaufen, und technische Fortschritte im Bilddruck führten dazu, daß sich die Merkmale des neuzeitlichen Buches allmählich durchsetzen konnten.
Kolophon
Das Kolophon, ein Hinweis auf Druckort und -jahr, häufig auch auf die Druckwerkstatt (heute würden wir sagen: Impressum) wanderte von der letzten Seite des Buches nach vorn, um werbewirksamer auf diese Fakten und auf den Inhalt des Buches hinzuweisen. So entwickelte sich eine standardisierte Titelseite.